Re[3]: Sparen mit Haushaltsgeld?
Also, zuerst mal guten Abend! (Ich weiß nicht, warum in diesem Forum nie anständig gegrüßt wird...)
Man weißt seit langem, dass das Sparen mit dem Haushaltsgeld eine preußische Tugend ist. Wenn ein hedonistischer Franzose einkaufen geht, schaut er nach den besten Produkten und erfreut sich an den Geschmack seiner Speisen am Esstisch. In Deutschland ist es gänzlich anders: Man macht sich bei dem Einkauf Freude und man kommt sich sehr schlau vor über die 10 Cents, die man abgefuchst hat.
Die Lebensmittelhändler kennen dieses Bestreben hierzulande und fechten ihren Konkurrenzkampf auf die primitivste Art aus: Durch Drücken der Preise. Dadurch sinkt zwar die Qualität, aber wen interessiert das! Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt! Ich denke, man sollte diesen Kampf unterstützen, wo man kann.
Mittlerweile haben wir Konsumenten erkämpft, dass z.B. ein Ei aus der Käfighaltung 9 ct und weniger kostet! Ich sehe nicht ein, warum ein Huhn, das noch nie in seinem Leben das Sonnenlicht gesehen hat, eine größere Fläche im Käfig braucht, als ein A4-Blatt! Man sollte den Käfighühnern ruhig den Schnabel kappen, damit sie sich nicht totpicken und ruhig noch mehr in den Käfigen pferchen.
Dito bei den Schweinen: Im Stress beißen sie sich die Schwänze ab. Man kupiert prophylaktisch die Schwänze deswegen und seit dem gibt es Frieden im Stall. Das Fleisch ist ein bisschen übelriechend, wässrig und geschmacklos, aber wir Konsumenten haben es erkämpft, dass es ständig billiger wird. Billig im beiden Sinne des Wortes.
Ebenso die Milchbauer: Trotz Subventionen gehen die unfähigen Betriebe pleite. Eine natürliche Auslese: Nur die Dreistesten überleben! Dafür kostet mittlerweile das Wasser mehr als die Milch. Wenn wir alle nur konsequent die billigsten Produkte kaufen, so wird die Milch bald kostenlos sein! Ich freue mich jetzt schon diebisch darüber.
Liebe Frau Schweizerin, was haben Sie denn gegen die Erdbeeren und Tomaten im Winter?? Die schmecken doch nach gar nichts! Außerdem haben die Bauer in den ärmeren Ländern bereits aufgehört für den eigenen Bedarf Gemüse und Getreide zu säen, damit wir hier im reichen Europa zu Weihnachten unsere Früchtchen genießen können! Das ist Globalisierung! Das ist Fortschritt und Entwicklung!
Allein die Preise sind noch ein bisschen gepfeffert. Dagegen können wir ankämpfen, indem wir das Importobst erst einmal auf dem Regal halb verrecken lassen. In 2 Tagen gibt es dann alles als Angebot, wegen ablaufenden MHD! Welch ein Genuss!
Ich hab nur ein kleines Problem damit: Was, liebe Hausfrauen, machen Sie mit dem so ersparten Geld? Jährlich zweimal in Urlaub fliegen? Alle 2 Jahre neues Auto kaufen? Mutti und ich, wir stecken es in einen alten Strumpf unter der Matratze.
Mit freundlichen Grüßen:
Herr Detlef